Psychoanalyse und Film
In langjähriger Tradition präsentieren das Gloria-Kino in Heidelberg und das Cinema Quadrat in Mannheim monatlich einen ausgewählten Film. Bitte beachten Sie dazu auch die Webseiten der Kinos.
Psychoanalyse und Film – Heidelberg
Die Veranstaltungsreihe „Psychoanalyse und Film” wurde vom Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg-Mannheim e.V., dem Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie sowie dem Psychoanalytischen Institut Heidelberg der DPV ins Leben gerufen. In Heidelberg besteht eine Zusammenarbeit mit dem Filmtheater Gloria (Hauptstraße 146).
Organisation und Leitung: Dr. med. E. Tilch-Bauschke (e.tilchbauschke[at]posteo.de)
Die Veranstaltungen - immer mittwochs - beginnen jeweils um 20.00 Uhr mit einer kurzen Einführung zum Film, die Filmvorführung startet etwa 10 Minuten später. Nach der Vorstellung folgt eine psychoanalytische Filminterpretation durch die Referenten mit anschließender Gelegenheit zur Diskussion. Für die Vorstellungen in Heidelberg empfehlen wir, Karten im Voraus zu reservieren unter Telefon 06221 25319 oder Fax 06221 164785 (Gloria Filmtheater). In der Regel werden den Mitgliedern der Institute 1-2 Tage vor der jeweiligen Vorstellung Informationen zum gezeigten Film gemailt. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.gloria-kamera-kinos.de/de/psychoanalyse-film
Termine
30.10.2024
Anatomie eines Falls
F 2023, 151 Min., Reg.: Justine Triet
Vom trügerischen Wesen der Wahrheit. Beziehungsdrama und Prozessthriller
Vorgestellt von A. Engellandt-Schnell und K. H. Schnell (RA für Strafrecht)
27.11.2024
Wunderschön
D 2021, 132 Min., Reg.: Karoline Herfurth
5 Frauen zwischen Körperfrust, falschen Schönheitsidealen und Selbstoptimierungsdruck
Vorgestellt von C. Pop
29.01.2025
Poor Things
GB 2024, 141 Min., Reg.: Georgios Lanthimos
Weibliche Coming of Age-Geschichte in Form eines feministisches Frankensteinmärchen.
Vorgestellt von B. Thebaldi (Gastreferent aus Frankenthal)
26.02.2025
Morgen ist auch noch ein Tag
Ital. 2024, 118 Min., Reg.: P. Cortellesi
Tragikomödie über den langen Weg aus häuslicher Gewalt im Italien der Nachkriegszeit.
Vorgestellt von S. Ameskamp
Psychoanalyse und Film – Mannheim
Die Veranstaltungsreihe „Psychoanalytiker stellen Filme vor” wurde vom Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg-Mannheim e.V., dem Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie sowie dem Psychoanalytischen Institut Heidelberg der DPV ins Leben gerufen. In Mannheim besteht eine Zusammenarbeit mit dem Cinema Quadrat ( K1, 2 in Mannheim).
Die Veranstaltungen im Cinema Quadrat - immer sonntags - beginnen jeweils um 19.30 Uhr mit einer kurzen Einführung zum Film, die Filmvorführung startet etwa 10 Minuten später. Nach der Vorstellung folgt eine psychoanalytische Filminterpretation durch die Referenten mit anschließender Gelegenheit zur Diskussion. Vorbestellungen sind nicht erforderlich. In der Regel werden den Mitgliedern der Institute 3-4 Tage vor der jeweiligen Vorstellung Informationen zum gezeigten Film gemailt. Aktuelle Informationen gibt es auch auf der Webseite des Kinos: https://www.cinema-quadrat.de/programm/vorschau/
Termine
27.10.2024
Everything Everywhere All At Once
(USA 2022, Dan Kwan & Daniel Scheinert)
Vorgestellt von Sabine Ameskamp (Mannheim)
24.11.2024
Perfect Days
(JPN/Deu 2023, Wim Wenders)
Vorgestellt von Sabine von Falkenhausen-Leube (Ludwigshafen)
Inhalt: Hirayama ist Toilettenreiniger in Tokio. Schweigsam und hingebungsvoll verrichtet er seine Arbeit. Sein Alltag ist genau strukturiert bis hin zum Musikhören und Bücherlesen. In den Arbeitspausen fotografiert er Bäume. Er scheint vollkommen zufrieden zu sein: Er folgt dem Rhythmus des Lebens zwischen Arbeit und privaten Ritualen. Dann taucht seine Nichte auf. -- Wim Wenders wollte eigentlich eine Auftrags-Dokumentation über Tokios architektonisch erstaunliche Toilettenhäuschen drehen – daraus wurde dieser weltweit gefeierte Spielfilm. Die poetische und anrührende Meditation über die Schönheit der alltäglichen Dinge und die unendlich verschlungenen Pfade des menschlichen Lebens lief zwischen Darstellerpreis in Cannes und Oscarnominierung für Japan auch im Programm des IFFMH 2023. (aus der Ankündigung des Cinema Quadrat).
Bewertung: Für Perfect Days erhielt Wenders seine zehnte Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme, den Hauptpreis des Filmfestivals von Cannes. Hauptdarsteller Kōji Yakusho wurde der Preis als bester Schauspieler zuerkannt, während Wenders den Preis der Ökumenischen Jury zugesprochen bekam. Auch wurde Perfect Days als japanischer Kandidat und als erster Film eines nicht-japanischen Regisseurs für deOscar 2024n in der Kategorie Bester internationaler Film ausgewählt. Tatsächlich wurde dem Film auch eine Nominierung zuerkannt. (Wikipedia)
Der Filmkritiker Dieter Oßwald schrieb in Doppelpunkt: "Eigentlich wollte Wim Wenders eine Doku über diese ungewöhnlichen Toiletten drehen. Dass er spontan einen Spielfilm daraus entwickelte, erweist sich als Glücksfall. Lakonisch. Poetisch. Von überwältigender Schlichtheit. Und so komisch, wie kein Wenders zuvor. Hauptdarsteller und Cannes-Gewinner Koji Yakusho, in Japan ein Mega-Star, ist zum Niederknien. Fast ohne Worte und mit ganz wenigen Gesten zelebriert er höchste Schauspielkunst, die in einem Finale gipfelt, wie man es so noch nie gesehen hat."
Und im K-Magazin war zu lesen: »PERFECT DAYS ist schlicht wunderschön, poetisch und einer der im tiefsten Sinne berührendsten Filme des Jahres.«
08.12.2024
Anatomie eines Falles
(FRA 2023, Justine Triet)
Vorgestellt von Gaby Brandner (Heidelberg) und Astrid Gabriel (Dossenheim)
12.01.2025
Jeder für sich und Gott gegen alle
(DEU 1972, Werner Herzog); Vorfilm zum Seminar:
17. - 19.01.2025
Seminar Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie zu Werner Herzog
Herzog, Jahrgang 1942, war immer schon - und ist es bis heute - ein Regisseur, der mit seinen Themen, aber auch in seinen Produktionsverhältnissen das Extreme, das Außergewöhnliche auszuloten versucht und sich für Fanatiker, von einer Idee-Besessenen oder für psychische Grenzgänger begeisterte. Die Suche nach >ekstatischer Wahrheit< ist für ihn die Essenz des Filmemachens, eine Wahrheit, die sich nicht im Faktischen erschöpft, sondern die tiefer greift: Staunen und Erleben statt Wissen und Nachsinnen. Dabei fand er in dem Exzentriker Klaus Kinski, den er in fünf Spielfilmen besetzte, den passenden Darsteller für seine fanatischen Protagonisten. Das Außergewöhnliche der Auseinandersetzung von Regisseur und Schauspieler fand schon in der ersten Zusammenarbeit bei AGUIRRE einen Höhepunkt, als Herzog meinte, Kinski mit einem Gewehr bedrohen zu müssen, um ihn am Set zu halten. Für das Filmseminar haben wir aus seinen mehr als 70 Filmen schwerpunktmäßig einige seiner bedeutendsten Filme aus den 1970er Jahren sowie unbekanntere Entdeckungen ausgewählt, schlagen aber mit DIE INNERE GLUT - REQUIEM FÜR KATIA UND MAURICE KRAFFT, einem Dokumentarfilm über ein Vulkanologen-Forscherpaar aus dem Jahre 2022, auch eine Brücke in die Gegenwart. Die Filmauswahl zeigt Herzogs nach wie vor tiefgehende Begeisterung für extreme Ereignisse und Personen, die sich für ein eine Idee, ein Thema oder eine Sache bis zur Selbstauf gabe und -gefährdung einsetzen. Gerhard Schneider und Peter Bär
Einen Flyer zum Seminar finden Sie hier
02.02.2025
Titane
(FRA/BEL 2021, Julia Ducournau)
Vorgestellt von Stefan Hinz (Wilhelmsfeld)
16.03.2025
Der Nachtportier
(IT 1974, Liliana Cavani)
Vorgestellt von Ilka Quindeau (Berlin)